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Kronskamper Straße bis Schäferkamp

Ein historischer Spaziergang durch Kronskamper Straße bis zum Schäferkamp von Neustadt-Glewe.

(von Gerhard Düker)

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Luftbild-Kronskamper_Stra_e_bis_Sch_ferkamp_mit_Beschriftung

Bild-Quelle: Google Earth

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1888 wurde das Haus Kronskamper Straße 02 gebaut (Nach der Abtrennung von Grundstück Lübbe Schweriner Straße.).

1917 gehört es Heinrich Schäfer aus Berlin.

1925 wohnen hier zwei Mietparteien, u.a. der Besitzer.

Am 12.Juli 1933 veräußerte der neue Besitzer Georg Lübbe das Haus Kronskamper Straße 02 an den Friseurmeister Otto Anderson. 1946 wird dieser hier noch erwähnt, verlässt dann aber mit seiner Familie unsere Stadt.

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Um 1950 übernimmt Frisör Hoff das Geschäft. Links vom Eingang bedient seine Frau die Damen und rechts hat er seine männliche Kundschaft versorgt.

Aus gesundheitlichen Gründen gibt er sein Geschäft zum 01.Juli 1980 auf.

Es wird von der PGH Friseure als zweites Geschäft in Neustadt-Glewe weitergeführt.

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Am 15.Mai 1900 erwerben Heinrich Bettenworth und Gustav Hamburg das Gartengrundstück von Kaufmann Johannes Karsten.

Das Haus muss dann kurz danach gebaut worden sein.

In der Druckerei Hamburg wohnen 1925 neben der Witwe Hamburg der Drogist Christian Berking und Kaufmann Gottfried Klotz. Die Postanschrift geht über die Kronskamper Straße 01. Der Besitzer Hansen Hamburg, Ratsherr von Neustadt-Glewe von 1937 bis 1944, erlag kurz vor Ende des Krieges seinen Verletzungen in einem Lazarett.

Nach dem Krieg wird die Druckerei zunächst von der Landesregierung weitergeführt, ab Mai 1948 übernimmt die Witwe Charlotte Hamburg die Geschäfte. Ab 1980 wird die Druckerei für innerbetriebliche Zwecke vom VEG (P) geführt und dann 1981/1982 geschlossen.

Seit dem 01.Januar 1888 erscheint 3x wöchentlich die Mecklenburger Südbahnzeitung mit der Unterhaltungsbeilage „Zickzack“, Verleger und Drucker ist Paul Tschöpe aus Neustadt i. M. Seit dem 01.Januar 1891 ist als Verleger Andreas Fröhlich verantwortlich. Zwei Jahre später wird die Zeitung in „Neustädter Anzeiger“ umbenannt.

Bis 1958 liegen alle 52 Jahrgänge im Archiv der ehemaligen Druckerei Hamburg. Und in diesem Jahr werden sie auf Weisung des Rates des Kreises in Ludwigslust vernichtet.

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Links ein Briefkopf von 1901, das rechte Bild zeigt eine Werbung von1922.

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Die Kronskamper Straße1978, neben der Kronskamper Straße 07 (am rechten Bildrand) befindet sich der Garten von Plagemanns.

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Rechts sehen wir die Kronskamper Straße 03, 05 und 07.

Diese Aufnahme entstand vor dem August 1999.

Die Häuser Kronskamper Straße 03 und 05 baut 1899 Bauunternehmer David Möller.

In der Liste von 1925 wird er nicht mehr erwähnt.

Am 13.August 1927 kauft Ernst Niedorf diese beiden Häuser.

Im Januar 1937 eröffnet er eine Kohlenhandlung, ein Jahr später folgt die Anmeldung des Fuhrunternehmens.

Die Nummer 07 wurde 1914 von Rentner Herrmann Wahls gebaut.

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Diese Zeichnung vom Juli 1941 zeigt uns, wie Niedorf die Einfahrt zwischen seinen Häusern gestalten wollte.

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Im Frühjahr 1999 wurde in diesem ehemaligen Garten im Auftrag des DRK mit dem Bau von für altersgerechtes und betreutes Wohnen begonnen.

Am 30.Juni 2000 wurden offiziell die 19 Wohnungen übergeben; die ersten Mietparteien waren bereits im Mai eingezogen.

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Das Haus Kronskamper Straße 13 wird am 05.September 1932 als Wohnhaus von Mahn & Ohlerich im Grundbuch eingetragen.

 

Am 06.Mai 1949 wird die Immobilie Eigentum des Volkes (so lautet der Eintrag) und am 21.April 1950 finden wir die VVB – Brauerei- und Malzbetrieb – Dresden im Grundbuch.

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Auf dem Hof der heutigen Kronskamper-Straße 13 befand sich eine Bier- und Eiskellerei, die durch den Neustädter Heinrich Cornehl betreut wurde. Am 01.Februar 1938 verkaufte Frau Cornehl die Gebäude an die Mahn & Ohlerich AG Rostock.

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Diese Werbung stammt vom 11. Mai 2019.

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Gehen wir noch einmal zurück in den Kreuzungsbereich.

Auch diese Aufnahme wurde nach der Wende geschossen.

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Das Produktionsgebäude der PGH Holz entstand zwischen 1958 und 1962.

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Diese Aufnahme vor dem Rathaus zeigt die elf Gründungsmitglieder der PGH.

In der hinteren Reihe der Vierte von links ist der Vorsitzende der PGH Otto Pichhardt.

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Hier haben wir die Häuser Kronskamper-Straße 04, 06, 08 und 09.

In der Nr. 04 wohnt 1925 Bäckermeister Rentner Carl Viereck.

In der Kronskamper-Straße 06 wohnt 1917 und 1925 der Tischler Karl Bulz.

Seit April 1939 wohnen die ehemaligen Grabower Emma und Martin Nitzel in der Kronskamper Straße 06.

Ihr Geschäft haben sie in der Adolf-Hitler-Straße 36.

Die Nummer 08 wurde1899 fertiggestellt, die Nr. 09 1900 und die Nr. 04 1901

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Die Häuser 06, 08, 09 und 10 aus einer anderen Sicht.

1912 ist die Nummer 09 noch eine Pension, am 03.April 1913 geht das Haus von Rentner Fritz Lüthen an Privatier Oswald Lüthen.

1917 wird für dieses Haus nur der Privatier Reincke genannt und 1925 ist es ein Wohnhaus mit vier Mietparteien.

Am rechten Bildrand die Kronskamper Straße 10.

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Die Zeichnung des Hauses Kronskamper Straße 10, gebaut 1905 von Johannes Breul.

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In der Kronskamper Straße 10 wurde 1905 fertiggestellt. Dort wohnte 1917 und 1925 der Arbeiter Georg Kiebelka.

Laut einer Liste kauft er das Haus aber erst 1919 von der Witwe Breul.

1975 wurde das Haus vom Ehepaar Reiner Dreusicke erworben.

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Die Häuser Kronskamper Straße 11 und 12, in der Nummer 12 wohnt die Familie Holz.

Dieses wurde 1889 von Ackerbürger Holz gebaut.

1887 wurde das Haus Kronskamper Straße 11 fertiggestellt.

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Lageplan der Kronskamper Straße 1902.

Die Nummern 01, 07, 10 und 13 fehlen noch, die Nummer 09 ist vermutlich im Bau.

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Der Eigentümer des Hauses Seestraße 01 ist im Besitz von Unterlagen, die belegen sollen, dass das Haus aus dem Jahr 1852 stammt. Die Unterlagen im Archiv nennen eindeutig den Juni 1892 als Datum.

Der Erstbesitzer war der Ackerbürger Wilhelm Henning.

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Hinter dem Haus Seestraße 01 blicken wir auf den „Oll Hoff“. Dieser Flurname ist ein Hinweis darauf, daß sich hier der alte Bauhof befand (Dienstleister für die Vogteiverwaltung in Neustadt).

1477 ließ der herzogliche Vogt den „neuen Hof“ (Neuhof) errichten und dorthin fast die ganze Viehwirtschaft verlegen (1507).

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Die Seestraße 02 wurde 1894 von Ackerbürger Hermann Ahrens gebaut.

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2013 ein Blick auf die linke Straßenseite der Seestraße.

Die heutige Seestr. 04 (am linken Bildrand) wurde 1901 von Leitmann gebaut, die Seestraße 06 um 1905/06 von Gehrke.

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Das Armenhaus Seestraße 16 wird 1900 gebaut.

1933 wohnt hier neben mehreren Familien die von Heinrich Mahncke.

Er war von 1935 bis mindestens 1943 Ratsherr in Neustadt-Glewe.

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Ob sich der Friedhofseingang schon immer hier befand, ist nicht bekannt.

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Bis zum nächsten Haus am rechten Bildrand in der Seestraße klaffte eine große Lücke. Das hing mit den Eigentumsverhältnissen der Acker- bzw. Gartengrundstücke zusammen.

Das Haus Nummer 20 (am linken Bildrand) wurde 1973 gebaut, die Nr. 22, Klempnermeister Egon Stück 1965.

1971 folgte die Nr. 24 von Horst Heering, als erste der hier genannten Familien baute die Familie Podien ihr Eigenheim 1957.

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Nach Auskunft der jetzigen Besitzerin erfolgte die Eintragung des Hauses Seestraße 28 ins Grundbuch 1902.

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Ende 1997 erfolgte die Bauplanung für den 1. Bauabschnitt am Fischerstieg. Am rechten Rand des rechten Bildes zwei der drei zu DDR-Zeiten gebauten Häuser.

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Auf der Stadtvertreterversammlung am 12.Februar 1998 wurde beschlossen, die Straßen nach Mecklenburger Dichtern zu benennen: Rudolf-Tarnow-Straße, Johann-Gillhof-, Ernst-Barlach- und Theodor-Storm-Weg. Ab 1999 erfolgte die Bebauung dieses Gebietes.

Ende 2013 sind fast alle Flächen auf dem Fischerstieg vergeben und bebaut.

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Die Garagen auf der rechten Seite der Seestraße stammen aus den 1970er Jahren.

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Viel zu sehen ist von den nachfolgenden Häusern nicht, aber auch hier klafft danach wieder eine größere Lücke.

In der Seestraße 03, gebaut 1901 von Tischlermeister Havemann, wohnte 1914 Lehrer Fritz Langner.

Seit April 1915 hat das Haus einen Stromanschluss, verlegt durch Breuninger.

(Brief v. Grete Langner v. 02. Okt. 1915)

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In der Seestraße 05 wohnt 1917 der Bauunternehmer Wilhelm Alfert.

1941 hat er noch zusätzlich ein Grabsteingeschäft.

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Wann diese Aufnahme gemacht wurde, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit sagen, aber feststeht, dass die heutige Seestraße 15 als fünftes Haus in dieser Straße gebaut wurde.

1917 gab es in der Seestraße 14 Häuser, 1925 sechszehn.

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Das Haus hier in der Vorderansicht, wurde 1896 gebaut. Diese Aufnahme stammt von dänischen Studenten.

Links vom Haus verlief der „Kirchensteig“.

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Links am alten Wohnhaus Seestraße 15 kamen die Benutzer des Kirchensteigs vorbei, wenn sie zum Friedhof wollten.

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Mit dem Bauprojekt Neue Straße wurde 1978 begonnen. Mitarbeiter der beiden VEG und des ACZ hatten die Möglichkeit, sich kostengünstig mit Unterstützung ein Haus zu bauen.

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Hier haben wir einen Blick in die „Neue Straße“.

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1928 wurde das alte Wasserwerk eingeweiht (vorhergehende Seite links), Das alte Wasserwerk 2015 (Oben rechts aus fast derselben Perspektive.).

Im Februar 2016 muss es einem neuen Eigenheimgebiet weichen.

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Hier ein Blick in den Birkenweg, den sogenannten „Kirchensteig“.

Diesen Weg gingen die Kronskamper, um zum Gottesdienst zu gelangen.

Sie nutzten die Gelegenheit, um über den Friedhof zu gehen, daher „Kirchensteig“.

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Rechtsseitig entlang des jetzigen Zaunes führte sie ihr Weg vorbei am heutigen Haus Seestraße 15.

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Gehen wir am alten Wasserwerk vorbei, kommen wir in die Wohnsiedlung „Am Wasserwerk“.

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Diese Behelfsheime entstanden 1944 als Notunterkünfte für ausgebombte Familien. Nach dem Krieg wurden diese Unterkünfte dann um- und ausgebaut. Aber einige Baracken blieben bis Ende der 1970er Jahre im alten Zustand.

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Ein Blick von der „Neuen Straße“ auf die „Seestraße“.

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Wir gehen weiter in Richtung Kreisel.

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Wann das Haus Seestraße 19 gebaut wurde, ist nicht bekannt.

Der jetzige Besitzer erzählte, dass hier vorher ein Gartenhaus stand das abbrannte.

Das Wohnhaus ist 1925 die Nummer 19.

Es hieß nach dem Erbauer Wilhelm Günther (Zimmerer) Villa „Wilhelmsruh“.

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Blicken wir hier noch einmal in die Seestraße stadteinwärts.

Rechts im Bild das Haus von Bauer Rohde, die Seestraße 28.

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Hier sehen wir den Bau des Kreisels.

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Ab Juni 1999 konnte der Kreisel in der Seestraße genutzt werden, hier die Abfahrt Fischerstieg und Seestraße.

Gehen wir durch ihn zunächst gerade aus, denn in einer Liste von 1933 liegen alle hier stehenden Gebäude noch in der Seestraße.

Mit dem Bau der Badeanstalt 1938 bekam dieses Gebiet vermutlich eine eigene Anschrift.

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In dieser Villa wohnt 1928 (erste Erwähnung) der Ingenieur Richard Koppelgard.

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Diese Straße führt gerade aus zur Badeanstalt und ein Abzweig nach links zu den Bootshäusern.

Links, nicht auf dem Bild, steht die Villa.

Das heute brachliegende Dreieck diente zu DDR-Zeiten als bewachter Fahrrad- und Moped-Parkplatz für die Badegäste.

Nach der Wende wurde er abgerissen.

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Gehen wir die Straße links hoch, kommen wir zum Heim des Wissenschaftlichen Bautechniker – Vereins Concordia. Dieses Haus besaßen sie seit Februar 1925. Seit DDR-Zeiten gehörte es dem Zahnarzt Röpke.

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Die alten Herren des Techniker – Gesangs – Verein Glewia kauften das Grundstück am 28.Okto-ber 1926 vom Besitzer des Seerestaurants Paul Schulmeister. Über dem Eingang sehen wir die Farben blau – weiß – blau.

Bezogen werden konnte es 1928.

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Wir befinden uns hier wieder auf dem Weg zum See.

Der Maschinen – Techniker– Verein Normannia bezog im Jahre 1931 ein eigenes Heim am See. Die alten Herren erwarben das Grundstück am 05.März 1931 von Paul Schulmeister. Am 24.Jan. 1936 wurde die Immobilie an Karl Arnold verkauft.

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Nun begeben wir uns in die „Neue Heimat“..Ihren Namen bekam sie von der bauausführenden Firma.

Ab 1943 entstanden hier Behelfsheime, gebaut als Doppelhäuser.

Seit den 1970er Jahren wurden die Baulücken geschlossen.

 

 

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Gehen wir weiter Richtung See, kommen wir an der Einfahrt in die „Neuen Heimat“ vorbei.

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Gehen wir weiter Richtung See, sehen wir das erste Haus, dass die Neue Heimat 1943 baute.

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Seefischer Wilhelm Krull teilt der Stadt am 28.Juni 1895 mit, dass er ein Wohn- und Hinterhaus gebaut hat. Wann daraus das Seerestaurant wurde, in dem Ivans der Pächter war, ist unbekannt. Nach dem Verkauf durch Krull wechselte es dann öfter den Besitzer.

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Von dem Erlös baute Wilhelm Krull dann 1902 dieses Haus.

Es wurde 2004 abgerissen.

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Das ehemals in der Großen Straße gelegene Landreiterhaus (Die linke Aufnahme stammt von 1983) wurde 1929 durch den Ingenieur Walter Closs abgetragen und am See seitenverkehrt wieder aufgebaut.

Im November 2009 bot es die Stadtverwaltung für den Verkehrswert von 61.000 Euro zum Verkauf an.

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Da der See und die Badeanstalt ein eigenständiges Tema sind, gehen wir nun zurück zum Kreisel.

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Dabei kommen wir noch einmal an der „Neuen Heimat“ vorbei.

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Begeben wir uns jetzt über den Kreisel in den „Kronskamper Weg“.

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Als Rückblick sehen wir den fertigen und neugestalteten Kreisel mit Blickrichtung Kronskamper Weg.

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Diese Aufnahmen entstanden im Oktober 1998 kurz vor dem Abriss durch den städtischen Bauhof. Die Produktionshalle der ehemaligen Schindelfabrik, der Bauantrag zum Umbau wurde am 01.November 1948 genehmigt, wurde zu DDR-Zeiten als Unterkunft für Kinder, die in den großen Ferien am Schwimmlager am See teilnahmen, genutzt. Danach war hier für ein paar Jahre eine Altstoffannahme von Frau Zilinski (rechts im Bild) und Frau Schröder.

 

Durch Flächenaustausch kam das anfangs brachliegende Gelände in private Hand.D

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Das Haus Kronskamper Weg 04 war Büro und Lager der „Neustädter Holzwaren Industrie GmbH“, doch seit dem Umbau ist davon nichts mehr zu sehen.

Die Schindelfabrik (So wurde sie fast nur genannt. Die offizielle Bezeichnung war fast keinem Neustädter bekannt.) existierte von 1948 bis 1950.

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Hinter dem nach der Wende gebauten Wohnhaus sehen wir ein Gebäude, das noch zur Schindelfabrik gehörte.

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Im Oktober 1949 erfolgte eine Bestätigung zur Aufstellung eines Musterhauses. Es wurde angeregt, schnellstens zu beginnen.

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Am 27.Oktober 1949 wurde die Aufbaugenehmigung erteilt.

Und so sah das Musterhaus nach der Fertigstellung aus.

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Nach dem Ende der Schindelfabrik erwarb Familie Löwe 1951 das Haus mit einem kleinen Grundstück.

Es wurde ein kleiner Windfang angebaut.

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Nach einer weiteren Sanierung ist von diesem alten Haus nichts mehr übriggeblieben.

Der Besitzer erzählte, dass das Schindeldach noch original gedeckt ist. Es handelt sich hierbei um eine 4-fach-Deckung.

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Das Haus Kronskamper Weg 03 wurde 1948 von Valentin Kliebisch gebaut. Im Januar 1950 erfolgte die Grundbucheintragung.

Er war einer der wenigen Sinti aus unserer Stadt, die die NS-Zeit überlebt haben.

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1938/1939 wurden hier sechs Doppelhäuser für 12 Familien gebaut. Eine genaue Anschrift gab es jedoch noch nicht. Die Adressaten wurden mit folgenden Anschriften erreicht: Am Schäferkamp, Hohewischer Weg, Seesiedlung oder beim Reichsarbeitsdienst. Erst ab 1953/54 war es der Kronskamper Weg.

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Am 13.März 1935 wurde mit dem Bau des Reichsarbeitsdienstes auf der Fläche rechts vom heutigen Kronskamper Weg begonnen.

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Dieser Lageplan zeigt uns, dass der Reichsarbeitsdienst über den Kirchensteig hinausging.

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Am 14.April 1935 konnten die ersten Baracken bezogen werden.

Ab dem 20.September 1939 finden wir im Lager des Reichsarbeitsdienstes 120 Mädchen, die Jungen mussten ja in den Krieg oder wurden auf ihn vorbereitet.

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Hier sehen wir eine Postkarte mit Blick auf das Lager.

Rechts, außerhalb des Bildes, steht das alte Wasserwerk.

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Eingesetzt wurden die Jungen überwiegend in der Lewitz.

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Wo dieser Stein lag, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Es ist aber auch uninteressant.

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Nach dem Krieg wurden alle Baracken abgerissen und es entstand hier ein freier Platz. Bis zur Wende wurde er von den Kindern des Kronskamper Weges und vom Schäferkamp als Spielplatz genutzt.

Wir haben hier den Blick in Richtung Schäferkamp.

1996 wurde das erste Eigenheim gebaut.

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Die Häuser waren als Musterhäuser für den Fischerstieg gedacht.

Hier schauen wir Richtung Kreisel.

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Das letzte der im Kronskamper Weg 1938/1939 gebauten Doppelhäuser.

Die linke Haushälfte hat sich am längsten im Original gehalten. Dort war noch bis ungefähr 2004 ein Plumps-Klo in Gebrauch.

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Bis Ende der 1960er Jahre waren hier Privatäcker, Wiesen und Gärten. Zwischen den beiden Bäumen sehen wir die sogenannten „Drei-Eichen“. Hier wuchsen aus einem Stamm drei Bäume. Die Jungen und auch manches Mädchen bewiesen ihren „Mut“, in dem sie möglichst hoch in die Gipfel kletterten.

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Doch dann baute der VEB Hydraulik Nord 1972 – 1973 hier für seine Mitarbeiter eine Bungalowsiedlung.

Innerhalb eines Jahres musste mit dem Bau begonnen werden, sonst wären die staatlichen Mittel gestrichen worden.

Und dann kamen immer mehr private Wochenend- und schließlich auch Wohnhäuser hinzu.

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Zwischen 1933 und 1936 wurden am Schäferkamp 16 Häuser (Doppel- und Einfamilienhäuser) mit je drei Zimmern gebaut.

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1944 wurden auch hier, wie am Wasserwerk, Notunterkünfte errichtet.

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Auch sie wurden zu DDR-Zeiten saniert.

Hinweise

 

1898 wurde die Verbreiterung der Kronskamper Straße in Angriff genommen.

1902 wurden Pläne zur Begradigung der Kronskamper- und der Seestraße erstellt.

1909 wurde der Plan zur Pflasterung der Kronskamper Straße gefasst.

1017 standen in der Kronskamper Straße 12 Häuser, dass 13. und damit letzte wurde 1932 für den Bierverleger Mahn & Ohlerich gebaut.

1917 finden wir in der Seestraße 14 Häuser, 1925 sind es 16.

Zwischen 1965 und 1971 erfolgt die Lückenbebauung zwischen dem Friedhof und der heutigen Seestraße Bauer Rohde.

 

 

aktualisiert:     01. Sept. 2019

 

 

Gerhard Düker,  2015

 

Auskunft zur historischen Entwicklung der Straße erteilt:

Herr

Gerhard Düker

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