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Leseprobe, Neustadt-Glewe, Eine mecklenburgische Kleinstadt von den Anfängen bis zur Gegenwart (Teil 1)

Seite 45

 

Dass die finanzielle Beteiligung der Bürger bei der Schaffung neuer bzw. Reparatur öffentlicher Anlagen nicht erst seit heute gehandhabt wird, beweisen die Aufzeichnungen von Fritz Langner.

Leseprobe Bild 1

Auf Seite 170 lesen wir: „17. Oktober 1748. Maurermeister Anton Vanoni hat Maurerarbeiten am Steindamm in der Burgstraße verfertigt und erhält 12 Reichstaler 24ß (Schilling) von den Häusern und Stetten (Wohnungen) des Bürgermeisters Böteführ, Krull, Bürgermeister Schultz, Michael Neuendahl, Carl Wilke, Betcke, Holliens Witwe, Wilke, Meinke, Joch. Wulf, Ulrich, Joch. Meyer, Förster Sommer, Landreiter Bartram. (…).“ 34)

Aus demselben Jahr wird auch berichtet, dass der Stadtdiener Ehlert für das Anbringen der

neuen Halseisen am Schweriner Tor 24 Schillinge erhalten hat. 34) (Das Wohnhaus am rechten Bildrand wurde um 1930 abgerissen und ist heute Weinaugs Hof und Lager.)

Nicolaus Böteführ wurde als hoch geachteter Bürgermeister am 02. Juli 1752 auf dem Friedhof an unserer Stadtkirche beerdigt. C) 

In diesem Jahr wurde der Postmeister und fürstliche Beamte Willi Meincke Neustädter Ratsherr. Er starb 1784 als Amtshauptmann. 34)   

Am 29. Januar 1753, ungefähr ein halbes Jahr nach Böteführs Tod, erfolgte in Neustadt die nächste Bürgermeisterwahl.

Das nun folgende Schreiben vom 29. Januar 1753 und liegt im Wortlaut vor. Wenn es sich hier auch um eine Kopie aus einem späteren Jahr handelt, hat für seine Richtigkeit der Stadtsekretär Georg Schroeder unterschrieben.

Hier nun einige Auszüge: „Da wir, Bürgermeister und Rath, wie auch Stadtsprecher und sämtliche Bürgerschaft dieser Stadt entschlossen, am heutigen Tage einen Bürgermeister zu erwählen, der auf unserer Stadt Wohlfahrt als aller Einwohner (…) die Aufsicht führend das Regiment habe. So haben wir abgemeldete sämtlich für gut befunden, den Herrn Albert Christian Friedrich Engel jur. Studiosus zu dieser Würde zu bestellen, doch mit der Bedingung, daß er:

1. Die Stadtprivilegia nach alter Wahl hergebrachter Angewohnheit nach allen (Regeln beachte) und dazu sehe, dass solche auch unsere Nachkommen wohl behalten werden mögen, dass

2. ohne sämtliche Bürgermeister und Ratsherren wie auch geschworene Bürgern nichts vornehmen noch bewilligen, was wieder die Stadt Privilegia und zwey Seiten immer zeigen und bleiben möge.“

3. In diesem Punkt werden das exakte und nachweisbar zu führende Rechnungswesen in der Stadt geklärt. Der „regierende Herr Bürgermeister“ hat genauestens darauf zu achten, dass diese geforderte Prüfung einmal im Jahr zu erfolgen hat.

4. Der Bürgermeister ist dafür verantwortlich, wann die „Geschäftstage“ abgehalten werden, an denen die Schreiben an die herzogliche Regierung geschickt werden. Doch „sollen hierführo alle Protocolla und Gerichtliche Bescheide in Rats- und Bürgerschafts widerlege Fälle von übrigen Rath allgemahl unterschrieben und die Protocolla sorgfältig bewahrt werden.“

Dann geht es noch um die .............

Teil 1 Seite 45
Teil 1, Seite 46

Am 01. März 1900 teilte der Vorsitzende des Gewerbevereins mit, dass Verhandlungen über eine neue Rathausuhr bereits im Gange sind. 91) Der Plan konnte in diesem Jahr auch noch realisiert werden.

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Seite 82:

 

...........Der Plan konnte in diesen Jahr auch noch realisiert werden.

Leseprobe, Bild 2

Die Uhr stammt aus Bockenem und schlägt auch heute noch. Sie muss aber immer noch per Hand aufgezogen werden.

Bockenem ist eine Stadt im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen. Glocken und Uhren der Firma J. F. Weule, deren Name sich ebenfalls auf dem Uhrengehäuse befindet, befinden sich in Kirchen und Rathäusern der ganzen Welt. 67)  

In den 1980er Jahren erklärte der bekannte Neustädter Uhrmacher Conrad Biemann, dass die Uhr bei entsprechender Wartung noch mindestens 100 Jahre laufen wird.

Zwischen 1890/1892 eröffnete Schlachtermeister Joachim, Christian, Wilhelm Plückhahn aus Parchim sein Geschäft in Neustadt. Das war ein ganz besonderes Ereignis. Bis dahin waren die Schlachter nur als Hausschlachter tätig. Ollenschläger war der erste, der Leberwürste für 10 Pfennig das Stück verkaufte. Dann kam Plückhahn. Bei ihm konnte man alle Fleisch- und Wurstsorten fertig kaufen. Schlachter Ortmann (sein Geschäft hatte er in der heutigen Breitscheidstraße 44) äußerte sich: „Den`will wi woll dot kriegen un wenn mi dat 1000 Dahler kosten sall!“ 1902 brannte Plückhahns Stall ab. L) Die Frage, ob der Brand im Zusammenhang mit der ausgesprochenen Drohung steht, bleibt bei Fritz Langner offen.

Für die Jahre zwischen 1900 und 1935 findet sich im Ludwigsluster Archiv wiederholt den Hinweis, dass das heutige Haus Seestraße 16 das Neustädter Armenhaus war.

Bereits bei der Besprechung des Gewerbevereins am 02. Februar 1899 über die geplante Errichtung einer Molkerei wurde die Notwendigkeit dieser Einrichtung hingewiesen. Man war sich einig darüber, dass das erforderliche Land seitens der städtischen Behörden kostenlos zur Verfügung gestellt werden müsse, da die geplante Anlage von großem Nutzen für die Stadt wäre.

Leseprobe, Bild 3

Bereits einen Monat später konnte der Vorsitzende des Gewerbevereins mitteilen, dass die Kämmerei der kostenlosen Bereitstellung von Grund und Boden zum Bau einer Molkerei zugestimmt hat. 91)

Auf der Versmmlung des Gewerbevereins am 25. Januar 1905 teilte der Vorsitzende mit, dass einige Blievenstorfer beabsichtigen, eine Molkerei-Genossenschaft zu gründen. Senator Risch schug vor, eine Kommission von 5 Personen zu gründen, die sich verstärkt dieser Sache annehmen sollte. Gewählt wurden die Herren Risch, Böteführ, Lindig, Stahlberg und Bettenworth.

Am 09. März 1905 informierte Senator Risch die Mitglieder des Gewerbevereins darüber, dass eine Molkereigenossenschaft gegründet wurde. Ihr gehören 82 Genossen mit einem Tierbestand von ca. 400 Kühen an.

Am 09. März informierte ............

Leseprobe, Teil 1

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